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2010 Bundesentscheid Vierkampf
Bundesentscheid Vierkampf 2010
Optimale Turnierbedingungen und großer Teamgeist
Team aus Hessen startete beim Deutschlandpreis der Nachwuchsvierkämpfer
Dressur- und Springreiten, Schwimmen und Laufen – beim Deutschlandpreis der Nachwuchsvierkämpfer Anfang Oktober in Neustadt an der Dosse mussten die Teilnehmer starke Leistungen bringen. An diesem Pilotprojekt auf dem Landesgestüt nahmen insgesamt acht E-Mannschaften mit je vier Teilnehmern aus den verschiedenen Bundesländern teil und traten in den vier Disziplinen gegeneinander an. Für die Mannschaft aus Hessen gingen unter der Leitung von Mannschaftsführerin Silvia Balduff neben Marek Spichal, Hannah Heider und Marcel Schmidt auch die 12-Jährige Katharina-Maria Gleisenberger mit ihrem Pferd Cheres an den Start. Ihr Trainer Peter Kaus unterstützte die Mannschaft nicht nur beim Transport nach Brandenburg, sondern stand den jungen Reitern auch vor Ort mit Rat und Tat zur Seite. „Je früher die Kinder an solchen Wettbewerben teilnehmen, umso besser. Es ist wichtig, dass sie auch mal aus dem gewohnten Umfeld herauskommen und vor solch einer Kulisse wie hier reiten. Das trägt zu ihrem Selbstbewusstsein und zu ihrer sportlichen Entwicklung bei“, so Balduff über den Wettkampf. In Lich und Laubach fanden bereits im Sommer die Sichtungen für die Teilnahme am hessischen Team statt. Seitdem bereiteten sich die Mitglieder intensiv auf den bevorstehenden Wettbewerb vor und machten sich neben ihrem Reittraining auch in den anderen beiden Disziplinen fit.
Organisiert wurde der Bundesnachwuchsvierkampf vom Reit- und Fahrverein des Haupt- und Landesgestüts und dem Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg im Rahmen der offenen Landesmeisterschaften. Besonders stolz war Turnierleiter Hendrik Falk, dass in diesem Jahr gleich vier hochkarätige Sportler als Schirmherren gewonnen werden konnten. So war Isabell Werth Patin für die Dressurreiter und Ludger Beerbaum übernahm die Patenschaft für die Disziplin Springen. Olympiasiegerin Britta Steffen war Schwimmpatin und Leichtathlet Philip Pflieger stand Pate für die Disziplin Laufen..
Auf dem Landesgestüt in Brandenburg erwartete die jungen Reiter aus Hessen neben einer beeindruckenden Kulisse vor allem eins: Optimale Trainings- und Turnierbedingungen. An zwei Tagen stellten die Mannschaften nicht nur auf E-Niveau ihr Dressur- und Springtalent unter Beweis, sondern sie bewältigten auch den 1.500 Meter Lauf und legten 50 Meter im Wasser zurück. „Die Kinder müssen nicht nur Teamgeist mitbringen, sondern eben auch in vier Disziplinen gute Leistungen zeigen und sich vielleicht in der ein oder anderen Disziplin, die ihnen nicht so liegt, auch mal durchbeißen“, so der FN-Beauftragte Knut Danzberg über die Herausforderung beim Vierkampf. Eine solide sportliche Grundausbildung, die den Reiter unabhängig vom Pferd als Sportler zeigt, ist ein Ziel des Vierkampfes. Neben der umfassenden sportlichen Förderung soll der Vierkampf aber noch bewirken, dass sich mehr Jungen für den Reitsport engagieren. „Wir haben gemerkt, dass an den Vierkämpfen überproportional viele Jungen teilnehmen. Das ist dem Reitsport zuträglich und das möchten wir mit dem Bundesnachwuchsvierkampf fördern“, so die Erfahrung von Danzberg.
Neben der sportlichen Komponente wurde aber an diesem Wochenende in Neustadt/D. vor allem der Teamgeist ganz groß geschrieben. Insgesamt gingen Vertreter aus acht Bundesländern an den Start. Größte Konkurrenz für Silvia Balduff und ihr Team waren vor allem die pferdestarken Bundesländer Hannover, Westfalen und das Rheinland. Aber das Team aus Hessen konnte schon am ersten Turnier-Tag mit guten Leistungen in der Dressur und beim Lauf überzeugen. Auf dem alten Hengstplatz des Landesgestüts hängte Marek Spichal die Konkurrenz ab und ging als Erster durchs Ziel. Spannung brachte dann der zweite Tag, an dem das Springen und Schwimmen ausgetragen wurde. Hier glänzte Katharina-Maria Gleisenberger mit einem dritten Platz in der Disziplin schwimmen.
Bei der Auswertung des Wettkampfes kam das Team aus Hessen dann in der Gesamtwertung auf dem vierten Platz. In der Einzelwertung schaffte es Katharina-Maria Gleisenberger auf Platz acht und Marek Spichal konnte eine Medaille für den Sieg über 1.500 Meter Laufen mit nach Hause nehmen. Auch wenn es am Ende nicht fürs Treppchen gereicht hat, zählte vor allem der Olympische Gedanke „Dabei sein ist alles.“ Auf der Bundesjugendsitzung in Kirchheim wird sich entscheiden, ob aus dem Pilotprojekt eine feste Einrichtung wird. Und dafür setzen sich vor allem Knut Danzberg und Silvia Balduff ein. „Ich konnte mir für das Pilotprojekt keinen besseren Rahmen vorstellen und wir machen uns stak dafür, dass im kommenden Jahr der Bundesnachwuchsvierkampf wieder hier stattfindet“, so Balduff nach dem Wochenende. Und sollte dem so sein, wird sicherlich auch wieder ein Team aus Hessen mit an den Start gehen.